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So funktioniert der Pflanzenschutz im Naturgarten

Pestizide setzen der Umwelt zu. Der Pflanzenschutz im Naturgarten mit ökologischen Methoden ist für Mensch und Natur lohnenswert.

Immer wieder wird berichtet, wie in der Intensivlandwirtschaft Pestizide und Chemie eingesetzt werden, um Erträge zu erhöhen und Schädlinge zu bekämpfen. Dass dies funktioniert, sieht man an günstigen Preisen für konventionelles Obst und Gemüse. Die andere Seite der Medaille ist jedoch das Artensterben von Insekten und die Übertragbarkeit von Pestiziden auf den Menschen. Grundwasser, Artenvielfalt und die naturnahe Landwirtschaft werden zerstört. Viele Menschen sehnen sich angesichts dieser Entwicklung nach einem ökologischen Pflanzenschutz im Naturgarten. Sie versuchen, Nützlinge zu schützen und Bio-Obst und Gemüse im heimischen Garten anzubauen. Das lohnt sich, selbst wenn der Pflanzenschutz zeitintensiver ist als die Verwendung von Pestiziden.

Pflanzenschutz im Naturgarten – welche Schädlinge es gibt

In einem natürlich angelegten Garten haben Pestizide oder Fungizide keinen Platz. Vielmehr gehören Schädlinge und Pflanzenkrankheiten generell zum natürlichen Gleichgewicht. Trotzdem ist man ihnen nicht hilflos ausgeliefert. Im Garten oder in der Natur finden sich viele praxiserprobte und wirksame Rezepte für einen Pflanzenschutz im Naturgarten. Wer naturnah gärtnert, akzeptiert, dass Nützlinge und Schädlinge dazugehören. Auch die sogenannten Schädlinge haben ihren Platz im Garten und tragen zum ökologischen Gleichgewicht bei. Pflanzenschutz im Naturgarten bedeutet aus diesem Grund, den Pflanzen im Garten auf umweltfreundliche Weise zu helfen, sich selbst zu regulieren. Dies funktioniert wunderbar, indem man auf Nützlinge setzt und diese unterstützt. Sie vertilgen lästige Schädlinge wie Blattläuse, Schnecken oder Käfer.

Die Schädlinge können in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Saugende oder beißende Insekten wie die Blattlaus, die weiße Fliege oder Schildläuse erkennt man daran, dass sie oft in sehr großen Einheiten Pflanzen befallen und die Blätter in kürzester Zeit aussagen. Blätter, Zweige oder die gesamte Pflanze sind mit einem klebrigen Sekret benetzt und sterben ab. Im Gemüsegarten sind auch Schnecken gefürchtet. Vor allem ab August, wenn die Abende feuchter und kühler werden, kann man abends in Gemüsebeeten unzählige Nacktschnecken finden, die Nutzpflanzen komplett vertilgen können. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, mit Pflanzenschutz im Naturgarten Schnecken zu verbannen. Das weitverbreitete Schneckenkorn gehört nicht dazu, da es die Tiere quält. Nachdem sie das Schneckenkorn gefressen haben, trocknen sie innerlich bei lebendigem Leibe aus. Schneckenkorn gehört nicht zum Pflanzenschutz im Naturgarten.

In den letzten Jahren hat sich auch der Buchsbaumzünsler als Schädling etabliert. Hierbei handelt es sich um die Larve des asiatischen Schmetterlings. Der Buchsbaumzünsler befällt Buchsbäume, die vor allem wegen ihres filigranen Formschnitts auf vielen Grundstücken beliebt sind. Die Raupe liebt die frischen Blätter und jungen Triebe des Buchsbaums. Sie können in kurzer Zeit ganze Buchsbäume kahlfressen. Da die Falter, die nur einige Tage leben, ihre Eier im Buchsbaum ablegen, beginnt das Problem bereits in diesem Stadium. Die kleinen Raupen überwintern im Innern der Buchsbäume und zeigen sich mit den ersten Sonnenstrahlen hungrig. Da im Sommer alle 3 Monate eine neue Generation der Schädlinge schlüpft, kann in Gärten schnell ein großes Problem entstehen. Algenkalk als Pflanzenschutz im Naturgarten kann helfen, die Plagegeister zu vertreiben.

Pflanzenschutz im Naturgarten – erprobte Methoden nutzen

Schädlinge etablieren sich in Gärten, in denen Monokulturen vorherrschen. Pflanzenschutz im Naturgarten beginnt daher bereits bei der Auswahl der Pflanzen und bei der Behandlung des Substrats. Die Mischkultur spielt hierbei vor allem in Gemüsegärten und ebenso in Beeten eine große Rolle. Bei einer Mischkultur werden Nutzpflanzen oder andere Gewächse auf Basis von Erfahrungswerten so miteinander vermischt, dass sie sich gegenseitig begünstigen können. Wenn die Nährstoffe im Boden von allen Pflanzen aufgenommen werden, entsteht ein Mehrwert, der garantiert, dass alle Pflanzen kräftig gedeihen. Sie können ihre natürlichen Abwehrkräfte gegen Schädlinge, beispielsweise Duftstoffe, so besser nutzen. Auf der anderen Seite gibt es Kombinationspartner, die als Pflanzenschutz im Naturgarten Fressfeinde abhalten.

Beispielsweise können Erdbeeren sehr gut in Kombination mit Fenchel und Kopfsalat angebaut werden. Wer Tagetes in die Nähe von Kartoffeln pflanzt, kann ebenfalls davon ausgehen, dass Kartoffelkäfer & Co. abgeschreckt werden. Die richtigen Kombinationspartner im Garten fungieren so als Pflanzenschutz im Naturgarten. Sie stellen sicher, dass saugende oder beißende Insekten durch Duftstoffe abgehalten werden. Eine weitere, historisch erprobte Möglichkeit, den Pflanzenschutz im Naturgarten zu optimieren besteht darin, für Abwechslung im Beet zu sorgen. Vor allem in Gemüsebeeten ist es sinnvoll, auf Mischkultur und die richtige Fruchtfolge zu setzen. Dieses Vorgehen macht es Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten schwerer, die Gewächse anzugreifen. Gartenbesitzer sollten alarmiert sein, wenn Pflanzen Probleme beim Wachstum haben, die Blüten nur sehr klein austreiben oder schnell verblühen.

In den meisten Fällen fehlen den Pflanzen dann Nährstoffe. In der Folge verlieren sie ihre Resistenzen und Abwehrkräfte und sind ohne Pflanzenschutz im Naturgarten leichte Beute für Krankheiten und Schädlinge. Um diesem Teufelskreis entgegenzuwirken, sollte man sich Gedanken machen, in welchen Abständen Starkzehrer in ein Beet gesät werden. Die Fruchtfolge ist bereits seit Jahrhunderten ein praxiserprobtes und bewährtes Mittel. Nach einem Ruhejahr, in dem einige Sommerblumen gesät werden, können im folgenden Jahr Starkzehrer wie Kartoffeln ausgebracht werden. Im 3. Jahr ist es sinnvoll Mittelzehrer, wie beispielsweise Fenchel zu kultivieren. Da nach diesen beiden Jahren bereits viele Nährstoffe im Boden verbraucht sind, können im letzten Jahr Schwachzehrer, zum Beispiel Zwiebeln angepflanzt werden. Wer so vorgeht, achtet auf Pflanzenschutz im Naturgarten und hat höhere Chancen, Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen.

Pflanzenschutz im Naturgarten mit Nützlingen und Naturstoffen

Mischkulturen, die richtigen Pflanzpartner und das Einhalten der Fruchtfolge können eine gute Grundlage sein, um den Pflanzenschutz im Naturgarten zu sichern. Trotz dieser praxiserprobten, naturnahen Maßnahmen werden Pflanzen im Garten von Schädlingen oder Krankheiten betroffen sein. Eine gute Möglichkeit, diese mit natürlichen Mitteln einzudämmen ist die Ansiedlung von Nützlingen. Ein oft unterschätzter Nützling ist die Florfliege. Sie ist an ihrem schmalen Körper und ihren durchsichtigen Flügeln leicht identifizierbar. Die Florfliege ist einer der wichtigsten Fressfeinde von Blattläusen. Gelingt es, die Florfliege anzulocken und im Garten anzusiedeln, wird die Blattlaus-Population dezimiert. Eine Möglichkeit besteht darin, der Florfliege viele naturnahe Rückzugsorte im Winter und einen blühenden Garten im Sommer anzubieten. Auch Katzenminze im Garten soll Florfliegen durch ihren Duft anlocken.

Gegen Blattläuse, die zu den am meisten verbreiteten Schädlingen zählen, gehören auch Marienkäfer. Die kleinen gepunkteten Insekten sind bei Alt und Jung beliebt und werden in vielen Kindergeschichten als freundliche Helfer beschrieben. Diese Beschreibung passt gut zu dem, was sie im Garten erreichen können. Als Larve frisst ein Marienkäfer bis zu 150 Blattläuse. Man kann Marienkäfer selbst züchten und im Fachhandel Aufzuchtsets bestellen. In naturbelassenen Gärten mit Fenchel, Minze, Löwenzahn und Klatschmohn fühlen sich Marienkäfer besonders wohl. Damit die Marienkäfer auch im nächsten Jahr die Blattläuse im Garten dezimieren, benötigen sie geeignete Winterquartiere. Sie fühlen sich beispielsweise in Holzstapeln oder Laubhaufen sehr wohl, in denen sie den Winter in ihrer Winterstarre verbringen können.

Eine weitere Möglichkeit Pflanzenschutz im Naturgarten sicherzustellen, ist das Anmischen von Pflanzenauszügen, Jauchen oder Aufgüssen. Viele Pflanzen, die gemeinhin als Unkräuter bekannt sind, wirken natürlich gegen Pilze, Milben oder Blattläuse. Ein Beispiel ist der Ackerschachtelhalm. Ein Sud aus diesem Gewächs gilt als Pflanzenschutz im Naturgarten, beugt Pilzen vor und stärkt die Pflanze durch Kalium. Auch die Brennnessel kann als Jauche nützlich sein. Der Sud kräftigt direkt die Pflanzen und kann großflächig versprüht werden. Brennnessel-Jauche hilft gleichzeitig sehr gut gegen Blattläuse. Zusammenfassend sollte der Pflanzenschutz im Naturgarten einen hohen Stellenwert einnehmen. Pestizide haben im Garten keinen Platz. Nützlinge, erprobte Konzepte wie Fruchtfolge oder Kombinationspartner und Pflanzenauszüge können helfen, den Pflanzenschutz im Naturgarten sicherzustellen.

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